Asymmetrisch Tonischer Nackenreflex (ATNR)
Der ATNR entsteht wie der Moro-Reflex im ersten Schwangerschaftsdrittel. Er unterstützt den Muskelaufbau, regt das Gleichgewichtsorgan an und ermöglicht es dem Baby, den Geburtsprozess aktiv mit zu unterstützen.
Dreht das Baby den Kopf zur Seite, so strecken sich Arme und Beine zu dieser Seite aus. Wird der Kopf abgewendet, so erfolgt eine Beugung der Gliedmaßen.
Der ATNR sollte bis zum 9. Lebensmonat integriert und abgebaut werden. Erfolgt keine vollständige Hemmung, so wird die normgerechte motorische Entwicklung behindert. Dies äußert sich folgendermaßen:
• Störungen der Auge-Hand-Koordination (z.B. viele Fehler beim Abschreiben von der Tafel aufs Heft)
• Koordinationsstörungen, hauptsächlich beim Überkreuzen der Körpermittelachse
• Linien im Heft können nicht eingehalten werden
• Stift wird merkwürdig gehalten
• ganze Zeilen im Heft von links nach rechts werden nur schwer gefüllt
• beim Lesen wird in der Zeile verrutscht
• Zahlen und Buchstabendreher (b-d, p-q, 23-32)
• Schnelle Ermüdung beim Lesen, langsames Lesen
• Schriftbild ist krakelig und unregelmäßig
• Fahrradfahren oder Schwimmen werden nur schwer erlernt
• Entwicklung einer Skoliose (Verbiegung der Wirbelsäule) aufgrund der Kompensationsmechanismen